Coron – I’ve got: two tickets to paradise!

(09. – 15.02.18)

Der Weg nach Coron führte uns zunächst durch bereits bekannte Gefilde. Dieses Mal warf allerdings die Nachmittagssonne lange Schatten auf die Straße und brachte die grünen Blätter zum Strahlen. Am Straßenrand liefen Horden von schuluniformierten Kindern gen Heimat und in den Feldern hingen an dort verteilten Stäben kleine weiße und teilweise gar bunte Plastiktüten, die im Wind wehten und im Sonnenschein leuchteten.

In San José wurden wir wie beim ersten Mal liebevoll empfangen, bekamen ein frisches, wundervoll gemüsereiches Abendessen serviert und schlossen uns für den restlichen Abend der Karaokesession an. Karaoke singen tun die hier nämlich irgendwie alle und ständig. Teilweise gut, größtenteils allerdings eher ohrenschmerzbereitend.

Am nächsten Morgen brachte uns unsere Superhost zum Anleger und kaufte die Tickets für uns, sodass wir direkt auf die mit Stockbetten (?!) bestückte Fähre steigen konnten. Die meiste Zeit der sechsstündigen Fährt verbrachten wir allerdings nicht im Bett sondern windumspielt und sonnengekitzelt auf dem mangelhaft balustrierten Vorderdeck, starrten auf den Horizont und das strahlend marineblaue Meer, hörten Musik und bekamen sogar um Punkt halb zwölf ein warmes Mittagessen dorthin gebracht!

Eine Italienerin hatte uns vor dem strandlosen und furchtbaren Coron mit seinen massenabfertigenden Bootstouren gewarnt, doch wir hielten an unseren beiden Tickets ins Paradies fest und wurden nicht enttäuscht. Wer braucht schon Strand, wenn man vom Berg Tundalara aus in alle Richtungen schauen und sich den Wind um die Nase wehen kann? Und hierbei lohnte sich nicht nur die Aussicht sondern trotz (und vielleicht auch wegen?) der körperlichen Anstrengung auch das Wandern und Krachseln dorthin. Wir streiften durch den abwechslungsreichen tropischen, palmigen und bambusreichen Wald, erklommen unebene, steinige und sandige Anstiege, spazierten durch das hohe Gras und arbeiteten uns schließlich den schmalen, steilen Hügel bis zum höchsten Punkt hinauf.

Unser persönliches Paradies bot uns zudem eine wirklich schöne Kajakfahrt um sieben der Maquinit Inseln herum. In Inselnähe ist das Meer flach und kann man durch sein unfassbar klares Wasser in etwa einem Meter Tiefe Korallen und Fische leuchten sehen – und das in teilweise geradezu knalligen Farben!

Essenstechnisch sind die Philippinen leider zumindest hinsichtlich Vegetarismus und gesunder Ernährung eine Zumutung. Die Straßen sind gepflastert mit Fastfoodketten und deren Angebot aus verschiedenen Fleisch, Fett und Zucker umfassenden Kombinationen, Grillhühnchenständen und Bäckereien mit ausschließlich süßen Teilchen. Herzhafte vegetarische Gerichte sind demnach und auch auf der Speisekarte lokaler Restaurants selten bis nicht vorhanden. Als Bene ein kleines, gut besuchtes Restaurant mit einer Auswahl (!) an vegetarischen Gerichten hier in Coron entdeckte und uns dieses im Sturm mit Geschmack und Ambiente eroberte, erkoren wir es alsgleich als unser Kurzzeitstammrestaurant aus. Kurz darauf entdeckten wir auch noch die erste richtige Eisdile hier überhaupt (von dann an unsere Kurzzeitstammeisdile) mit oberleckerem Eis besonderer Sorten (Allzeitfavorit: Salziges Karamell in supersalzig).

Karaokesession
Abschied von unserer Superhost am Hafen
Two tickets to paradise
Fährenstockbetten
An Deck
Durch den Wald
Über die Felder
Den finalen Berg hinauf
Oben angelangt!
Belohnender Ausblick
Freudig Kajakende
Tausende Seeigel, strahlend blaue Korallen und leuchtend blaue Fische
Sonnenuntergang am strandlosen Hafen

 

 

 

Ein Gedanke zu „Coron – I’ve got: two tickets to paradise!“

  1. Wow, irre. Ihr macht mir Reiselust. Diese Fotos kann ich nur ertragen, weil ich im Sommer einen Südseeurlaub eingeplant habe 🙂
    Dieses in den Tag hineinreisen ohne exakte Pläne lässt einen so schön entspannt werden. Ganz undeutsch. Zurück in Berlin werdet Ihr Euch wundern, warum einige dort einen Wutanfall bekommen, wenn die U Bahn eine Minute Verspätung hat (obowohl die nächste in drei Minuten kommt) 🙂

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