Battambang – and when the rain begins to fall…

(26. – 28.12.17)

Die als fünf- bis sechsstündig angekündigte Bootstour von Siem Reap nach Battambang, der Mama bereits mit etwas Sorge entgegengeblickt hatte, mehrte sich freundlich auf acht Stunden auf dem Wasser aus plus zwei Stunden auf dem Land, bis wir überhaupt abgeholt und zum Boot gebracht wurden. Die Fahrt selbst war dann allerdings trotz Dauerniesel (erste Benutzung des Regencapes, das ich nun seit über zwei Monaten mit mir rumschleppe!) sehr idyllisch. In aller Seelenruhe tuckerte das Boot lautstark den Fluss Sangker entlang und ließ den Teppich aus Wasserpflanzen wellenförmig schwappen. Zwischendurch fuhren wir so nah an den Sträuchern entlang, dass man schleunigst seinen Kopf vor den hineinpeitschenden Ästen in Sicherheit bringen musste. An den breiteren Stellen war der Fluss wiederum von bunten Häusern auf Stelzen oder Bojen gesäumt, von denen aus zumeist ernst blickende Erwachsene und strahlend winkende Kinder das tourigefüllte Boot beäugten.

Battambang hat uns im Dunkel des Abends erst zum Abendessen am Wasser und schließlich zu einem Spaziergang durch die kleinen Gassen eingeladen, durch den lokalen Obst-Gemüe-Fleisch-Fisch-Markt sowie vorbei an einigen stylischen Kunsthandel-Cafés/Bars. Den begonnenen Spaziergang wollten wir eigentlich ausgiebig bei Tageslicht weiterführen, doch wurden wir morgens nicht nur von lautstarker Hochzeitsfeierei sondern auch von grauem Himmel und Regen geweckt. Ein bisschen Stromern wollten wir uns allerdings nicht nehmen lassen und spazierten zum Wunder aller TukTuk-Fahrer gelassen durch die Straßen. Das war zwar nett, aber weniger besonders – doch Battambang hat beschlossen, am letzten Abend fix noch einen bleibenden Eindruck bei uns zu hinterlassen.

Der Phare Battambang Zirkus bescherte uns eine Aufführung, die ein ungläubiges breites Dauergrinsen, begeistert wund geklatschte Hände, gerührte Tränen in den Augen und euphorische Standing Ovations zur Folge hatte. Mit viel Witz und sichtlicher Freude turnten die Jugendlichen in Reifen, auf dem Boden und aufeinander; balancierten mit Händen und Füßen auf Rohr-Kiste-Rohr-Brett-Stapeln; tanzten traditionell sowie spontan improvisiert zur fetzigen Liveband und legten eine Diabolo-Show hin, die unsere Ohren schlackern ließ. Der Wahnsinn! Und cool, weil dahinter ein spannender Verein steht, der Kindern und jungen Erwachsenen Zugang zu Bildung und Kunst und sozialer Unterstützung bietet und damit tiefgreifende Veränderungen und Verbesserungen anstrebt. Wer Lust hat, mehr darüber zu lesen: https://phareps.org/what-we-do/ 🙂

Nun aber genug geschwärmt. Abschließend gibt’s noch ein paar Rechtschreibbelustigungen, die völlig neue Botschaften zur Folge haben.
– Auf der Speisekarte: Port 7,000 Real (gleich zwei feine Schreibfehler in einem Nochnichtmalsatz!)
– Auf der Fensterscheibe: We’re opened
– Auf dem Haus: Hose for rent

Glotzende Touris
Staunende Einheimische
Während der Vorstellung waren wir zu beschäftigt mit Begeistertsein, sodass es leider keine Fotos gibt – aber immerhin hier das Werbeplakat für euch 😉