(22. – 24.01.18)
Auf der gemütlich Zugfahrt in den gepolsterten „soft seats“ (im Gegensatz zu den billigeren als „hard seats“ bezeichneten Holzbänken) wurden man so man wollte auf einem Fernseher erst von einer vietnamesischen Comedysendung, dann von „American Ninja Warrior“ mit vietnameischen Untertiteln und schließlich von Herzschmerz-Popmusikvideos unterhalten. Highlight der Reise war allerdings das kurz vor Ankunft servierte warme Mittagessen – damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet!
Wohlgesättigt erkundeten wir Tam Cồc den Nachmittag über zu Fuß. Vergnügt spazierten wir eine Schar schneeweiße Gänse aufscheuchend am Straßenrand entlang, liefen auf völlig vereinsamten kleinen Dämmen an den noch noch nicht bepflanzten matschigen Reisfeldern vorbei und zwischen denen gemütlich in der Landschaft sitzenden Bergen hindurch. Wie riesige Steine muten sie an, die Berge, ihre kratzigen grauen Hänge bewachsen von tiefgrünen Wäldern und meterhohen Gräsern mit weißen Puscheln. Alle paar Meter stolpert man über ein kleines Häuslein, einige in der Landschaft ruhenden Gräber oder eine kleine und manchmal auch größere Anbetungsstätte.
Am nächsten Tag galt es, die etwas weiter entfernt liegenden Orte zu erkunden. Auf dem Wasser zwischen den Bergen und durch die Höhlen taten wir dies zunächst pet Boot – mit den Füßen von unserem gut gelaunten Fahrer gerudert, der alle paar Meter wie ein großer Vogel klingend „Ahh“ und im direkten Anschluss mit Kermitstimme „beautifuul“ ausrief und uns für Fotos mit „bisou! bisou!“ zum einander Küssen anzuregen versuchte.
Mit dem Moppet ging es im Anschluss weiter nach Hoa Lư, die mit zahlreichen kleinen Tempeln bestückte antike Hauptstadt. Weitaus mehr beeindruckt hat uns allerdings Bái Äính. Nachdem wir die Herausforderung gemeistert hatten, den Eingang zum Parken und den ohne Ticket passierbaren Fußweg zu finden, liefen wir mit fassungslos aufgerissenen Augen durch die monströse Anlage mit all ihren etlichen absurd riesigen Tempeln und Gebäuden. Leider hatten wir gerade Mal so viel Zeit, um an der hohen Stupa emporzustaunen und einen kurzen Blick auf einige Tempel zu werfen – wir wollten nämlich noch zur Múa Höhle. Dort erklommen wir zum mehr als würdigen Abschluss des Tages die 500 Stufen den Berg hinauf (ain’t no mountain high enough to keep us from getting up), um dort neben der kleinen Anbetungsstätte Hang Múa und dem liegenden Drachen die wirklich atemberaubende Aussicht in uns aufzusaugen und auf Fotos festzuhalten.