(26. – 28.01.18)
Huế hat zwar eine riesige Zitadelle und viele Tempel, doch wir entschlossen uns für die unkonventionelle Art des Sightseeings und ließen es langsam und ruhig angehen.
Auf Travis‘ Empfehlung hin fuhren wir zum Hồ Thủy Tiên. Inzwischen ist er wahrscheinlich bekannter und besser besucht als zwischen seiner Eröffnung 2004 und der bald darauf folgenden Schließung aufgrund von Fehlplanung. Denn: Ein verlassener Wasserpark hat einfach eine irre Atmosphäre. Um einen See herum liegen in absurd großen Abständen (so viel zum Thema Fehlplanung…) ein Amphitheater, ein ehemals das Aquarium behausender gigantischer Drache und im Wald gelegene Wasserrutschen sowie ein Wasserspielplatz für die Kleineren. Mit unserer zufällig formierten Motorradgang fuhren und liefen wir fasziniert durch den Park und seine von der Natur zurückeroberten Attraktionen.
Nachdem wir uns fotografierend ausgetobt hatten, ging es für das Finale der asiatischen U23-Meisterschaft zurück in die Stadt hinein. Vietnam sollte sich gegen Usbekistan behaupten. Und das bei Schnee! Hatten wir vorher noch nie gesehen und war wirklich merkwürdig. Der Ball war zwar orange, doch dennoch schlecht zu sehen und die Usbeken waren mit ihren weißen Trickots durchaus gut getarnt. Qualitativ ließ das Spiel selbst Einiges zu wünschen übrig, doch die Stimmung war der Hammer. Die Vietnamesen versammelten sich in Bars und Restaurants als wäre es das Finale der Weltmeisterschaft und feierten nicht nur abgewehrte Tore, sondern bereits jede Balleroberung der Mannschaft als sei es ein brilliantes Tor. Wir bekamen sogar noch Aufkleber der vietnamesischen Flagge auf die Wange und jubelten und das zumindest in Benes Fall lautstark mit und genossen die Atmosphäre. Auch wenn in der 120. (!) Minute letztenendes tragischer Weise das usbekische Siegtor fiel, so wurde der zweite Platz und überhaupt die Teilnahme am Finale wild gefeiert.