Siem Reap – go, tell it on the mountain … that Jesus Christ is born!

Gast-Autoren-Beitrag.

Nun wurde tatsächlich die beste Freundin von der Mama abgelöst. Einigermaßen aufgeregt rumpelte ich am 21.12. mit meinem Rucksack in HCMC durch die Passkontrolle, um die beiden Mädels in die Arme schließen zu können. Gemütlich schnatterten wir noch eine ganze Weile, bis wir Gianna am Gate Richtung Heimat verabschiedeten.
Meine zwei ersten Urlaubstage stählten mich im Überleben des völlig sämtliche Regeln ignorierenden Straßenverkehrs, bescherten wohlige Wärme nach Berliner Schmuddelwetter, gemütliche Mutter-Tochter-Gespräche im Park, leckeres Essen, Schlafen bei Höllenlärm von der Straße, Märkte ähnlich denen Pekings mit anstrengenden Verkäufern, denen ich desto weniger abkaufe, je mehr sie mich mit ihrem „Hello, Lady, nice scarf for you“ nerven. Bei 30 Grad!

„Fly to Kamabodia-a-a“
Am 22. gings ja schon weiter nach Kambodscha. Bereits das zauberhafte eher wie ein Wellnessresort anmutende Flughafengebäude kündigte an, was sich seitdem ohne Ausnahme bestätigt: So ein wunderbares Land mit auffallend liebenswürdigen Menschen! Das Klima entzückt mich weiterhin (lieber zwei Wochen etwas schwitzen als zu Hause ziemlich frieren!), unsere Ausflüge zu den Tempeln Angkors erfüllen mich mit Staunen und Dankbarkeit, dass ich meinen ängstlichen Hintern hierher geschwungen habe!

„Go, tell it on the mountain … that Jesus Christ is born“
An Heiligabend zum Sonnenuntergang bei knapp 30 Grad auf einem hochgelegenen Tempelberg geklettert zu sein und leise „Winter wonderland“ summen, während um einen herum unzählige Menschen recht unromantisch plappern und fotografieren, hatte schon etwas Absurdes. Das Ruhige, Verwunschene und gern auch etwas Schrullige liegt uns da mehr. Oder die Ausblicke, an denen viele achtlos vorbeihasten auf dem Weg zum nächsten Selfie, wie heute der See, den man zu einem der Tempel auf einem langen Steg überquerte. Er war übersät mit winzig kleinen weißen Wasserblümchen!
Zum Abendbrot ließen wir uns dann wieder etwas am Straßenrand brutzeln und gönnten uns zum Nachtisch den leckersten Pancake, den ich jemals das Vergnügen hatte, essen zu dürfen. Hauchdünn, heiß und knusprig (!), nach Wunsch gefüllt mit Peanutbutter und (Achtung:) Milchmädchen. Hätte ohne mit der Wimper zu zucken einen weiteren verschlungen, zog jedoch unter Aufbringung der bestmöglichen Beherrschung doch Richtung Hotel und Bett weiter. Schließlich sollten wir am nächsten Morgen um 5 Uhr mit dem Tuktuk abgeholt werden, um dann einen Sonnenaufgang am Tempel zu erleben.

Zu nachtschlafender Zeit im Stockdunkeln im Konvoi mit einer Völkerwanderung anderer Tuktuks, Autos und Bussen nach Angkor Wat. Der weitere Fußweg dorthin im Meer der Besucher, zumeist mit Taschenlampen bzw hell leuchtenden Handys ausgestattet, um einem Schlussverkauf ähnlich Richtung Tempel zu stürzen. Es war ein bisschen wie nach einem großen Konzert in der Wuhlheide, wenn alle zur Bahn strömen! Dieses Spektakel fand ich ehrlich gesagt beeindruckender als den dann folgenden Sonnenaufgang, der sich hinter Wolken abspielte, aber dennoch atmosphärisch natürlich reizvoll war.
Unser nächster Weg führte uns dann zum Lady’s Temple, der mich tatsächlich mehr berührte als Angkor Wat. Kleiner und etwas bescheidener, wenngleich auch charmant …
Nun sind wir wieder im Hotel gelandet, wo ich mich für die morgige Bootsfahrt nach Battambang zu sammeln versuche – bin doch ziemlich platt!

Ach ja – frohe Weihnachten! 🙂

Beeindruckende Bäume und beeindruckende Brocken
Miniseerosensee
Reisetanten
Angkor Wat im Sonnenaufgangsschimmer

Ho-Chi-Minh-Stadt – you say goodbye and I say hello

(21. – 22.12.17)

Gianna verabschieden und Mama begrüßen, Abschied nehmen vom ersten Teil der Reise und in Empfang nehmen des nun folgenden Teils.

Furchtlos und frohen Mutes trotze Mama sobald sie den ersten Fuß auf asiatischen Boden setzte jeglichen Jedlagerscheinungen, genoss die schweißtreibende Hitze und wagte sich mit erhofftem Stahlmagen an Streetfood. Da sag nochmal einer Zimperliese…! Die anderthalb Tage in HCMS vergingen wie im Fluge. Wir spazierten durch die mit dem Summen von tausenden Rollern erfüllten Straßen, zogen uns zwischendurch in den kühlenden Schatten eines Parkes zurück und beschauten das wilde Gedränge in der Markthalle. Zwischendurch gab’s mal einen Kaffee in dem zauberhaften Zettelcafé, ein Sandwich aus einer Bäckerei mit lauter fremden Teilchen und Nudeln vom Streetfoodmarket. Ansonsten füllte die Masse an Gesprächsstoff allein sämtliche Zeitkapazitäten und sorgte geradezu für ein Desinteresse was Sightseeing angeht. Auch egal. Am Tag nach der Ankunft ging es ja schließlich voller Vorfreude und mit sehr viel Sightseeingmotivation weiter in Richtung des eigentlichen Beweggrundes der Reise: Angkor Wat.