Cần Thơ – A-na-nas, Ba-na-ne, A-na-nas, mhh!

(08. – 13.01.18)

Auf der Busfahrt nach Cần Thơ wurden wir von der Busgesellschaft FUTA verwöhnt: am helligten Tage und für die gerade Mal vier Stunden Fahrt fährt im Halbestundentakt ein Bus, in dem man beinahe in den Sitzen liegen kann und ein Fläschen Wasser sowie ein Erfrischungstuch erhält. Zudem stellen sie einen Shuttle-Service vom Hotel in Ho-Chi-Minh-Stadt UND zum Hotel in Cần Thơ zur Verfügung (was eine Seltenheit ist, denn normaler Weiße wird man am entlegensten Busbahnhof der Stadt ausgesetzt, damit die Tuk Tuk Fahrer unterstützt werden und man plötzlich insgesamt deutlich mehr zahlt als ursprünglich gedacht).

In Cần Thơ selbst landeten wir in einem wie wir feststellten wundervoll authentischen Teil der Stadt mit etlichen klassisch vietnamesischen Straßenküchen und -restaurants, vielen freundlichen Vietnamesen und kaum Touristen. Die Bügersteige sind gepflastert mit Ständen, seien es Körbe voll Obst, Grills mit Fleischspießen, Karren gefüllt mit Kokosnüssen, Wägelchen mit bánh mì (heißt Brot und meint kurze Baguettes gefüllt mit Gemüse und Fleisch beziehungsweise Ei) oder frischen Säften und Shakes, Vitrinen mit süßen Teilchen und weitere Grills für Bananen und bánh chuối, was wörtlich übersetzt Banane Kuchen bedeutet (die Banane wird hierfür in Reis und dann in eine dünne Schicht Teig gewickelt, gegrillt und schließlich mit der Schere in Häppchengröße zerschnitten und mit einer dickflüssigen Kokossoße und Erdnüssen serviert). Und in dem ganzen Getümmel sitzen und liegen verkaufende, Kaffee trinkende, quatschende, Karaoke singende und schlafende Vietnamesen. Wie letztere direkt neben dem Getöse, das vorletztere prpduzieren, schlafen können, ist und bleibt uns schleierhaft.

Als einen unserer Lieblingsplätze haben wir den kleinen See Hô Xáng Thõi auserkoren, wo man morgens prima einen Kaffee trinken und dazu bánh chuối schlabbern und abends im Kreis um den See schlendernd die Dämmerung und die Spiegelung all der Lichter im Wasser genießen kann.

Das eigentliche und für die meisten einzige Highlight Cần Thơs sind seine schwimmenden Märkte. Nach ewigem Hin und Her entschieden wir uns doch für eine etwas teurere Privattour und waren vollends begeistert. Um fünf Uhr morgens trafen wir unseren gesprächigen Reiseführer und unsere zauberhafte Bootsfahrerin am Hafen und stiegen in unser nussschalenanmutendes Boot. Durch die Dunkelheit schipperten wir zuerst zum schwimmenden Markt von Cái RÄng. Über die Breite des Flusses verteilt ankern hier etliche Boote unterschiedlichen Grades des Heruntergekommenseins, auf denen Familien verschiedene Sorten Obst und Gemüse an Deck stapeln. An jedem Boot verrät ein langer in die Höhe ragender Stab, an dem eine oder mehrere Früchte hängen, bereits aus der Ferne was dort verkauft wird. Die Boote sind nicht nur Verkaufsstände, sondern auch Heimat der Familien. Wenn man in die Bullaugen schaut, blickt man in Miniaturküchen und Miniwohnzimmer und Schlafkojen, an Deck spielen Kinder, sitzt ein Hund oder putzt sich jemand die Zähne. Bei schwimmende Restaurants kann man heiße Pho (Nudelsuppe), bei schwimmenden Cafés heiße und kalte Getränke erstehen. Diese kleineren Boote sind so flach, dass es aussieht, als würde mit der nächten Welle Wasser hineinschwappen. Und dazwischen: Ungefähr so viele Boote mit Touris wie es Boote des Marktes gibt. Macht aber nichts. Es ist dennoch eine klasse Athmosphäre.
Vom schwimmenden Markt von Phong Äiền, den wir als nächsten ansteuerten, ist leider nicht mehr viel übrig. Nur noch eine Hand voll Boote verkaufen Obst, Gemüse, Getränke und Tücher. Dafür aber die leckersten Bananenchips, die ich bisher hatte und die auch Bene vollends begeisterten: mit Sesam und Ingwer!
Anschließend schipperten wir noch durch einen schmalen Arm des Mekongs, wo unsere Fahrerin völlig selbstverständlich während des Steuerns aus Blättern Kränze für unsere Köpfe und Blumen als Symbol ewiger Liebe flocht. Als unser Reiseführer dann auch noch darauf bestand, am Bug des Bootes Titanikfotos von uns zu machen, wurde es uns in aller Liebe zur Romantik allerdings dennoch zu viel. 😉
Spannend war auch unser letzter Stopp bei einer Reisnudelfabrik, wo wir die einzelnen Schritte der Produktion live mitansehen und teils selbst ausprobieren konnten.
Für den Rückweg spannte unser Reiseführer das Sonnensegel auf – schließlich muss ich „schöne Frau schön weiß bleiben“.. Braungebrannt sind die Arbeiter, die jeden Tag der Sonne ausgesetzt sind. Weiß hingegen nur die Reichen. Oder eben die, die sich mit Regenschirm auf dem Moppet vor der Sonne schützen und viel zu helles MakeUp benutzen.

Dem vollständigen Früchtekanon kann man hier lauschen: https://youtu.be/nG_yHRjWDJA (Ich kenne den Text mit mhh statt Uh! am Ende und finde das auch sehr viel passender..!)

Busfahren mit FUTA <3
Karaoke im Fruchtladen
Abends am kleinen See Hô Xáng Thõi
Daumen hoch für das köstliche Essen
Bene schafft es, einen Blitz einzufangen!
Cái RÄngs schwimmender Markt
Ein schwimmendes Restaurant
Na, was gibt es da zu kaufen?
Der schwimmende Markt von Phong Äiền – beziehungsweise das, was davon noch übrig ist
Frische Reispapierpfannkuchen werden zum Trocknen ausgelegt…
…in der Sonne getgeschnitten
…und schließlich zu Reisnudeln geschnitten
Titanic! (muss das sein…?)
Angeregte Gespräche mit dem Reiseführer und bastelnd-lenkende Fahrerin
Der letzte Abend mit Blick auf den kleinen See

Ho-Chi-Minh-Stadt – I like Hotto Dogu…

(02. – 08.01.18)

Ho-Chi-Minh-Stadt hat uns wie gewohnt mit seinem stetigen Brummen und Wuseln empfangen – bereit für die nächste Staffelstabübergabe: Mama machte sich mit einem lachenden (die ganze Backpackerei ist immerhin durchaus mit überdurchschnittlich viel Aufregung verbunden) und einem weinenden (zurück in die Kälte..!) Auge auf den Heimweg. Ich machte mir einen entspannten, erstmalig.allein.in.über.zwei Monaten-Tag und empfing schließlich in einer Traube aus hunderten Asiaten Mitten in der Nacht Bene am Flughafen.

Nach Ausgiebigem Ausschlafen spazierten wir wiedersehenseuphorisch durch die wilden Straßen und zauberhaften Gassen Ho-Chi-Minh-Stadts und saugten all das wuselige Leben in uns auf. Besonders gefallen hat uns der Wochenendmarkt, auf dem unter fleißiger Rauchproduktion verschiedenste Köstlichkeiten gebraten, gebacken, gegrillt und gekocht werden. Die vegetarische Auswahl war leider etwas eingeschränkt, doch Bene lief mir Herzen in den Augen auf und ab und konnte sich gar nicht entscheiden, welche Fleischkreation er als erste probieren sollte. Da das gehäutete Krokodil ihm etwas suspekt war, wagte er sich stattdessen an Muscheln und Schnecken – mit weniger begeistertem Ausgang.

Einen herausstechenden Abend bescherte uns weiterhin die The View Rooftop Bar. Hier kann man zwischen etlichen teils einfarbigen, teils gemusterten und geblümten und verschieden geformten Lampions auf die Stadt hinunterschauen und das Treiben in der Pubstreet Bui Vien von oben betrachten. Die Cocktails sind mit deutschähnlichen Preisen natürlich maßlos überteuert, doch das Ambiente und der Ausblick sind es allemal wert.

Für alle, die diesen bescheuert grandiosen Song noch nicht kennen: https://youtu.be/9mD-ZmWuFTQ

Die tragen die Hüte hier ja wirklich!
Abwechslungsreiche, fleischlastige Köstlichkeiten auf dem Wochenendsmarkt
Die Notre Dame Kathedrale und wir
Unser lautstarker Nachbar
In einer der vielen Dachspitzenbars
Ausblick in die belebte Bui Vien bei Nacht
Bene im Café Bene
Feeling safe in Sleeping Vietnam

Ho-Chi-Minh-Stadt – you say goodbye and I say hello

(21. – 22.12.17)

Gianna verabschieden und Mama begrüßen, Abschied nehmen vom ersten Teil der Reise und in Empfang nehmen des nun folgenden Teils.

Furchtlos und frohen Mutes trotze Mama sobald sie den ersten Fuß auf asiatischen Boden setzte jeglichen Jedlagerscheinungen, genoss die schweißtreibende Hitze und wagte sich mit erhofftem Stahlmagen an Streetfood. Da sag nochmal einer Zimperliese…! Die anderthalb Tage in HCMS vergingen wie im Fluge. Wir spazierten durch die mit dem Summen von tausenden Rollern erfüllten Straßen, zogen uns zwischendurch in den kühlenden Schatten eines Parkes zurück und beschauten das wilde Gedränge in der Markthalle. Zwischendurch gab’s mal einen Kaffee in dem zauberhaften Zettelcafé, ein Sandwich aus einer Bäckerei mit lauter fremden Teilchen und Nudeln vom Streetfoodmarket. Ansonsten füllte die Masse an Gesprächsstoff allein sämtliche Zeitkapazitäten und sorgte geradezu für ein Desinteresse was Sightseeing angeht. Auch egal. Am Tag nach der Ankunft ging es ja schließlich voller Vorfreude und mit sehr viel Sightseeingmotivation weiter in Richtung des eigentlichen Beweggrundes der Reise: Angkor Wat.