(16. – 24.02.18)
Wenn auch mit mehreren Verkehrsmitteln und wieder einer Nacht am Flughafen verbunden, war der Rückweg von den Philippinen glücklicher Weise nicht ganz so wild wie der Hinweg. Mit dem Grab zum Flughafen Manilas, im Flieger schlafend nach Ho-Chi-Minh-Stadt, mit einem weiteren Grab zum Busbahnhof, mit einem unserer FUTA-Lieblinge nach Äà Lạt und dort vom Busbahnhof per FUTA-Shuttleservice (ein <3 für FUTA!) zu unserer leider furchtbar verrauchten Unterkunft.
Äà Lạt selbst hat allerdings direkt unsere Herzen erobert. Erstmalig in Vietnam haben wir Nadelbäume zu Gesicht bekommen, die Häuser sind gepflegt und teilweise ganz anders als der klassisch vietnamesische Baustil und die Lage im zentralen Bergland bringt eine spielerische Straßenführung mit Kurven und Kreisen mit sich. Nach dem fleischlastigen Fastfood der Philippinen stürzten wir uns freudig auf den Nachtmarkt und schnabulierten uns durch gegrillte Süßkartoffeln, vietnamesische Pizza, Suppe, Kokosreisröllchen, Fleischspieße und Yoghurtbecherchen. Streetfood ist eine feine Sache.
Uns Travis Schwärmereien zur schönsten Strecke Vietnams zu Herzen nehmend, machten wir von Äà Lạt aus zwischendurch einen zweinächtigen Ausflug nach Buôn Ma Thuột. Während wir auf dem Hinweg per Zufall in einem luxuriösen als Limousine bezeichneten Van landeten, in Sesseln mit Armlehne trohnten und von neun vorhandenen Plätzen lediglich sieben belegt waren, wurden wir auf der Rückfahrt mit drei weiteren Erwachsenen und einem Kind bewegungsunfähig in die Rückbank eingefercht und beherbergte die mit 17 Autositzen und zwei Plastikhockern bestückte Klapperkiste von Van letztendlich 23 tendenziell unzufriedenen Personen. Da waren wir doch sehr froh, die tatsächlich wunderschöne Strecke bereits auf dem Hinweg in vollen Zügen genossen zu haben. Denn von den mit Kaffee-, Safran- und Pfefferplantagen überzogenen Hängen sahen wir auf dem Rückweg leider wenig.
Buôn Ma Thuột war also vor allem um der Hinfahrt willen schön, doch auch der Besuch des Ethnographischen Museums hat uns gefallen und Einiges zur Geschichte, Kultur und Biodiversität Vietnams gezeigt.
Zurück in Äà Lạt zog es uns hinaus in die Natur. Mit der Seilbahn zuckelten wir in einer Gondel sitzend über den Wald, schauten hinab auf die Bäume, hinauf zu den Berggipfeln und in die Ferne zu den Häusern der Stadt. Unser Ziel: Der Tuyền Lâm See. Dort angekommen ließen wir uns per Taxi von den Tourimassen wegbringen und spazierten vergnügt und schwitzend durch den vertrauten doch hier so fremden Nadelwaldgeruch. Das tat gut!
Sogar noch mehr Nadelwald gab es auf der Wanderung zum Lang Biang Berg in 2167 Metern Höhe. Am Anfang arbeiteten wir uns die geschlängelte asphaltierte Straße durch den wunderschönen Nadelwald hinauf (wo ständig stinkende Jeeps mit vertical Video drehenden Touristenfaultieren an uns vorbeidröhnten), danach gab es Ruhe auf einem steinigen Waldweg und schließlich Ächsen auf den wirklich absurd hohen Stufen zum Gipfel hinauf. Doch der 360°-Ausblick ist es allemal wert. Runter ging es später tatsächlich besser im Joggtempo – und dementsprechend auch deutlich schneller.
Wie bereits auf den Philippinen sind wir außerdem erneut Zeuge eines Stromausfalles geworden – ganze Haus, ganze Straße! Dann leuchten die Handys und im romantisch-vorbereiteten Fall Kerzen aus den Restaurants und in kürzester Zeit ward alles wieder normal.
Wenn wir irgendwo viel gelaufen sind (und zwar auch abgesehen vom Bergerklimmen), dann hier. Daher: