Ho-Chi-Minh-Stadt – all good things come to an end…

(27.02. – 03.03.18)

Wieder mit Gianna und Nikolas vereint und dazu zum fünften (ich), vierten (Bene), zweiten (Gianna) und ersten (Nikolas) Mal in Ho-Chi-Minh-Stadt verbrachten wir ein paar herrliche Resttage (bzw. Starttage für die Haring-Bohnen) in einer stylischen und gemütlichen Air-bnb-Unterkunft. Es wurde fleißig Doko gezockt, für Bene ein Anzug maßgeschneidert, eine beeindruckende Show im „Opern“haus bestaunt und ansonsten viel entspannt und ausgiebig gequatscht und gelacht.

Es ist zwar schade, dass die guten Dinge zu Ende gehen, doch gleichzeitig können wir uns von nervigen Begleiterscheinungen verabschieden und uns fleißig vorfreuen. Wir blicken zurück und nach vorn auf die schönen und furchtbaren Superlative der Reise und des Nachhausekommens.

Die beeindruckendste Landschaft: Das Korallenriff zwischen den Maquinit Inseln vor Coron.

Die hängenbleibenste Bekanntschaft: Unser Bootsfahrer Kermit in Tam Cốc – „Beauuutiful!“.

Die absurdeste Geschichte: Als Bene aus dem Roller Hose mit Gürtel geklaut wurden und wir ein paar Meter weiter die Hose mit Riss vorfanden – sie haben im Endeffekt also einen zwar stylischen aber durchaus ein paar Jahre benutzen Gürtel geklaut.

Der lustigste Moment: Ich freue mich auf meine fünf Euro schwere Pizza mit Gemüse und erhalte einen handgroßen Teigfladen belegt mit Käse, vier Maiskörnern und einer Handvoll … wait for it … Erdnüssen (?!), unter denen ich beim Reinbeißen sowohl Ketshup als auch Mayonaise vorfand.

Die grandioseste Aussicht: Vom Berg Tundalara in Coron auf die Insel Busuanga sowie die umgebenden Inseln und Berge.

Der beste Kaffee: Cà Phê Sữa Äá – der weiße (sprich mit knallsüßer Kondensmilch bestückte) und eisgewürfelte vietnamesische Kaffee, der wirklich niemals schlecht ist, egal wo man ihn kauft.

Das erkenntnisreichste Aha-Erlebnis: Sich ganz hervorragend treiben lassen im Schlamm des Dark Caves im Phong Nga-Kẻ Bàng Nationalpark.

Der unnötigste Zwischenstopp: In den tagsüber verlassenen und nachts betrunkenen Straßen Rạch Giás.

Die heimeligste Unterkunft: Bei Nana im Banana Homestay am östlichen Ufer Phú Quốcs.

Die schönste Stadt: Hội An mit seiner gelbbehausten und lampionbestückten Altstadt.

Die frechste Abzocke: Benes erste Taxifahrt vom Flughafen HCMSs mit einem veranschlagten Preis von 900.000 statt angemessenen 150.000 Dong.

Die köstlichste Gaumenfreude: Bananenblütensalat mit Erdnüssen, geraspelten Karotten, feinen Salatstreifen und einem frisch-süßlichen Limettendressing (Annalena) und Phở (Bene).

Das fruchtbarste Heimweh: Bei der vegetarisch scheinbar hoffnungslosen Ankunft auf den Philippinen.

Die hilfsbereiteste Person: Unser Superhost Ayleen in San Jose, die zu jeder Tageszeit in minutenschnelle antwortet, ihre Gäste für den Aufenthalt wie Familie behandelt und sogar ihren Mann, den Chief in Operation der Polizei der Insel in unsere Dienste stellt.

Der spannenste Ort: Der verlassene Wasserpark von Huế, den sich die Natur nach und nach zurückerobert.

Die genussreichste Atmosphäre: Das geschäftige Treiben am Schwimmenden Markt von Cái RÄng im Morgengrauen.

Die anstrengendste Fahrt: Mit Abstand die 7-Verkehrsmittel-Tour von Nha Trang bis nach Puerto Galera.

Das süßeste Tier: Die kleinen Babykätzchen unter der Mueseumslok am Bahnhof in Ho-Chi-Minh-Stadt.

Der verrückteste Strandfund: Die Muschel vom Inselchen Nordpandan mit ihrem Muster, dass aussieht wie gezeichnete Berge.

Das klarste Wasser: An den Elefant Springs in Zentralvietam.

Die vermissenswerteste Besonderheit: Das warme (erwidernde) Lächeln der Erwachsenen, das verlegen erfreute Kichern der Jugendlichen und das begeisterte und ansteckende Lachen und Winken der Kinder.

Die drängenste Sehnsucht: Essen selbst zubereiten und zwar was, wann und wie viel man möchte – zuallererst vorzugsweise Spaghettini mit Benes Karotten-Tomaten-Sauce und anständigem Parmesankäse und sobald es der Hunger wieder zulässt ein vollwertiges Körnerbrot mit „der guten Butter“, Salz sowie frisch gemahlenem Pfeffer und dazu ein knackiger Salat und eine groooße Platte Calzone mit Basilikum (und zwar nicht Thai-Basilikum..).

Die naivste Vorstellung: Ankommen im sommerlichen Berlin, begrüßt mit freudig erfrischendem Bier und Pool bei Mama im Garten.

Die schönste Alltagserleicherung: Eine warme Dusche, mit der man nicht das gesamte Bad unter Wasser setzt und die man sich nicht mit Ameisen teilen muss.

Die größte Vorfreude: Euch alle in die Arme schließen zu können.

Schön, dass ihr Anteil genommen, kommentiert oder einfach nur heimlich mitgelesen habt. Wir werden nun von Schreibenden zu Lesenden und sind gespannt, was Gianna und Nikolas zu ihrem Vietnamfieber auf http://travelfever.rtwblog.de zu berichten und zu zeigen haben!

Mũi Né – hot town, summer in the city

(24. – 27.02.18)

Mũi Né hat uns noch zwei wundervoll entspannte Tage am Meer beschert, in denen wir die frische salzige Luft und die warme Sonne in uns aufsaugten, frische Kokosnüsse und Säfte tranken und ansonsten einfach die Seele baumeln ließen.

Einen kurzen Abstecher machten wir abgesehen zum Strand und in die Restaurants zur so genannten roten Sanddüne. Wir fanden sie zwar eher als sandfarben mit höchstens orangefarbenen Stich, doch dennoch als sehr beeindruckend vor. Zwischen einem bebauten Streifen am Meer und grün bewachsenen Hügeln gen Inland liegen nämlich träge Dünen, von denen der klassische Tourist hinunterrutschen und auf denen der massenmeidende entlangspazieren kann. Wir entschieden uns für letzteres und verbrannten uns dabei fast die Füße (da will man nicht wissen, wie es den Pos geht…!).

Als zweite russische Hochburg Vietnams finden sich auf den Schilden und Speisekarten kyrillische Buchstaben, sprechen viele Vietnamesen russisch und wird man von Touris nicht etwa auf Englisch, sondern in russisch angequatscht. Doch mit Zeigen und Google-Übersetzer kamen wir auch an unsere gewünschten Gaumenfreuden.

Entspannen auf der Terrasse
Ausblick von der Terrasse
Spazieren am Strand
Schwitzen am Hafen
Brutzeln auf der Roten Düne
Spacken an der Roten Düne
Unser Nachbarskind

Äà Lạt & Buôn Ma Thuột – and I would walk 500 miles

(16. – 24.02.18)

Wenn auch mit mehreren Verkehrsmitteln und wieder einer Nacht am Flughafen verbunden, war der Rückweg von den Philippinen glücklicher Weise nicht ganz so wild wie der Hinweg. Mit dem Grab zum Flughafen Manilas, im Flieger schlafend nach Ho-Chi-Minh-Stadt, mit einem weiteren Grab zum Busbahnhof, mit einem unserer FUTA-Lieblinge nach Äà Lạt und dort vom Busbahnhof per FUTA-Shuttleservice (ein <3 für FUTA!) zu unserer leider furchtbar verrauchten Unterkunft.

Äà Lạt selbst hat allerdings direkt unsere Herzen erobert. Erstmalig in Vietnam haben wir Nadelbäume zu Gesicht bekommen, die Häuser sind gepflegt und teilweise ganz anders als der klassisch vietnamesische Baustil und die Lage im zentralen Bergland bringt eine spielerische Straßenführung mit Kurven und Kreisen mit sich. Nach dem fleischlastigen Fastfood der Philippinen stürzten wir uns freudig auf den Nachtmarkt und schnabulierten uns durch gegrillte Süßkartoffeln, vietnamesische Pizza, Suppe, Kokosreisröllchen, Fleischspieße und Yoghurtbecherchen. Streetfood ist eine feine Sache.

Uns Travis Schwärmereien zur schönsten Strecke Vietnams zu Herzen nehmend, machten wir von Äà Lạt aus zwischendurch einen zweinächtigen Ausflug nach Buôn Ma Thuột. Während wir auf dem Hinweg per Zufall in einem luxuriösen als Limousine bezeichneten Van landeten, in Sesseln mit Armlehne trohnten und von neun vorhandenen Plätzen lediglich sieben belegt waren, wurden wir auf der Rückfahrt mit drei weiteren Erwachsenen und einem Kind bewegungsunfähig in die Rückbank eingefercht und beherbergte die mit 17 Autositzen und zwei Plastikhockern bestückte Klapperkiste von Van letztendlich 23 tendenziell unzufriedenen Personen. Da waren wir doch sehr froh, die tatsächlich wunderschöne Strecke bereits auf dem Hinweg in vollen Zügen genossen zu haben. Denn von den mit Kaffee-, Safran- und Pfefferplantagen überzogenen Hängen sahen wir auf dem Rückweg leider  wenig.

Buôn Ma Thuột war also vor allem um der Hinfahrt willen schön, doch auch der Besuch des Ethnographischen Museums hat uns gefallen und Einiges zur Geschichte, Kultur und Biodiversität Vietnams gezeigt.

Zurück in Äà Lạt zog es uns hinaus in die Natur. Mit der Seilbahn zuckelten wir in einer Gondel sitzend über den Wald, schauten hinab auf die Bäume, hinauf zu den Berggipfeln und in die Ferne zu den Häusern der Stadt. Unser Ziel: Der Tuyền Lâm See. Dort angekommen ließen wir uns per Taxi von den Tourimassen wegbringen und spazierten vergnügt und schwitzend durch den vertrauten doch hier so fremden Nadelwaldgeruch. Das tat gut!

Sogar noch mehr Nadelwald gab es auf der Wanderung zum Lang Biang Berg in 2167 Metern Höhe. Am Anfang arbeiteten wir uns die geschlängelte asphaltierte Straße durch den wunderschönen Nadelwald hinauf (wo ständig stinkende Jeeps mit vertical Video drehenden Touristenfaultieren an uns vorbeidröhnten), danach gab es Ruhe auf einem steinigen Waldweg und schließlich Ächsen auf den wirklich absurd hohen Stufen zum Gipfel hinauf. Doch der 360°-Ausblick ist es allemal wert. Runter ging es später tatsächlich besser im Joggtempo – und dementsprechend auch deutlich schneller.

Wie bereits auf den Philippinen sind wir außerdem erneut Zeuge eines Stromausfalles geworden – ganze Haus, ganze Straße! Dann leuchten die Handys und im romantisch-vorbereiteten Fall Kerzen aus den Restaurants und in kürzester Zeit ward alles wieder normal.

Wenn wir irgendwo viel gelaufen sind (und zwar auch abgesehen vom Bergerklimmen), dann hier. Daher:

Streetfood – später word es hier so voll sein, dass man sich kaum bewegen kann
Kaffe Kaffee Mjam mjam mjam
Frühstück im Kaktusgewächshauscharme
Luxushinfahrt nach Buôn Ma Thuột
Scenic Road nach Buôn Ma Thuột
Ethnographischen Museum
In Schock versetzender Badezimmermitbewohner
Ferchrückfahrt nach Äà Lạt
Ab ins Grüne Teil 1
Huhu
Kaffeepause am Tuyền Lâm See
Ab ins Grüne Teil 2
Erledigt und euphorisiert auf dem Gipfel
Zebrapferde (warum auch immer…)

Nha Trang – bao giờ lấy chồng?

(31.01. – 02.02.18)

Nha Trang ist (wie Da Nang) eine riesige Stadt ohne Charakter und mit Hochhäusern und noch mehr Hochhäusern im Bauzustand. Und es gibt Russen.

Edit: Wir waren nur einen Tag da, wir können die Stadt also nicht kennen. Aber was wir gesehen haben, war es nicht wert (bis auf den Strand vielleicht). Und zu den Russen: die sind wirklich überall.

Edit II: Der Ohrwurm ist ein Ohrwurm im allerbesten Sinne. DAS ist vietnamesischer Pop und wir wollen nie wieder aufhören dieses Lied zu singen (auf ausgedachte Silben, soll sich doch jemand anders mit der richtigen Aussprache beschäftigen).

Hội An – hey, good lookin‘, what you got cookin‘?

(28. – 31.01.18)

Angesichts der Sehenswürdigkeiten ZWISCHEN Huế und Hội An, buchten wir im Hostel die „Top Gear Motorbike Tour“, sprich bekamen in Huế ein Moppet, zwei müffelnde Helme sowie eine Karte und konnten damit die Strecke genießen, Halt machen wo und wie lange es beliebte und das Moppet in Hội An wieder loswerden. Erster Zwischenstopp: Suối Voi, die Elefant Springs. Bereits hier im tiefen Pool unfassbar klaren Wassers, in das man über die Steine hineinrutschen konnte, beschlossen wir, dass sich die Tour lohnen würde. Am Strand LÄng Cô machten wir für eine mittägliche Stärkung und einen kurzen Strandspaziergang Halt. Anschließend ging es zum wortwörtlichen Höhepunkt: dem Hải-Vân- beziehungsweise Wolkenpass, die natürliche Wettergrenze zwischen dem Norden und Süden Vietnams. Je höher man sich schlängelt, desto dichter werden die Wolken und lassen einen tatsächlich frösteln. Und auf der anderen Seite statt blauem Himmel plötzlich Wolken. Schade. Der letzte Teil der Strecke führte uns an der Küstenstraße durch Äà Nẵng, vorbei an überraschend hohen Hochhäusern sowie Luxusresorts erster Klasse und schließlich zum Ziel, wo wir mit schmerzenden Pos in unser absurd riesiges Bett fielen.

Hội An selbst bezauberte uns mit seiner niedlichen Altstadt. In den sonnengelb angestrichenen Häusern reihen sich unzählige Schneiderein und Schuster aneinander und präsentieren stylische (und furchtbare) Anzüge; prächtige Ballkleider; verschiedenste Schuhe, Taschen und Jacken aus Leder; leichte Sommerkleider aus bunt geblühmten Stoffen und wärmende Herbstmäntel. Stoffe fühlend sowie über Muster und Kombinationen lästernd bummelten wir durch die Gassen und setzten uns zwischendurch in eines der stilvollen, nach Kaffee duftenden Cafés. Gen Abend werden die hunderten zwischen den Häusern gespannten Lampions angemacht und tauchen die Altstadt und das Flussufer in ein buntes Lichtermeer. Wun(!)der(!)schön!

Auf Empfehlungen hin buchten wir für den nächsten Tag einen Kochkurs. Mit einem weiteten Paar und zwei älteren Ladies aus England schnupperten, schauten und kauften wir uns zunächst mit unserer Kursleiterin Linn durch den Markt und fuhren anschließend mit gefüllten Körben in ihre persönlich, doch sehr professionelle Küche, um stundenlang zu schnippeln, zu mischen, zu würzen, zu rollen, zu braten, zu kochen und anzurichten. Jeder war für zwei selbst gewählte Gerichte zuständig – gegessen und genossen wurde am Ende alles gemeinsam. Das tat echt gut, endlich mal wieder selbst in der Küche zu stehen – und dann unter der liebenswerten Anleitung einer Fachfrau für die vietnamesische Küche!

Erster Halt: Elefant Springs
…mit soo klarem und wundervoll erfrischendem Wasser!
Wenn auch nicht als Halt eingeplant – hier mussten wir einfach kurz stoppen und staunen
Mittagspause am Strand
Der Wolkenpass!
Die zauberhafte Altstadt Hội Ans…
…mit all den bunten Lampions…
…und gemütlichen Restaurants am Flussufer
Vietnamesiche Köstlichkeiten in der Markhalle
Gemeinsames Einkaufen auf dem Markt mit schrecklicher Touriausstattung
Zubereitung von Fisch in vietnamesischem Stil
Das letzte I-Tüpfelchen für den Papayasalat

 

Dồng Hới – hope when you take that jump you don’t feel the fall!

(24. – 26.01.18)

Die achtstündigen Fahrt gen Süden bescherte uns genussvolle Ausblicke auf die zu grünen beginnenden Reisfelder, Vietnamesen mit ihren Hüten, Dörfer, Wälder, Kirchen und Friedhöfe sowie gleich zwei warme Mahlzeiten. Abends vielen wir hundemüde ins Bett und tankten Kraft für Äồng Hớis Hauptattraktion: den Phong Nga-Kẻ Bàng Nationalpark. Am liebsten hätten wir wandernd auch etwas vom Nationalpark außerhalb der Höhlen gesehen, doch da die wir zu zweit die Minimalbesetzung nicht erfüllten, mussten wir uns mit einer etwas massenabfertigenden Tour zu zwei der bekanntesten Höhlen abfinden und zwischendurch mehr Herumwarten als uns lieb war. Der Besuch der Höhlen hat sich allerdings allemal gelohnt. Die Thiên-Äường-Höhle, im Alltagsgebrauch Paradise Cave genannt, ist mit ihren 31km die längste trockene Höhle Vietnams und mit all ihren verschieden farbigen, strukturierten und geformten Stalaktiten und Stalagmiten selbst auf dem verhältnismäßig kurzen ersten Kilometer, den wir von ihr zu Gesicht bekamen, sehr beeindruckend. Mittags gab es eine liebevoll zubereitete Auswahl an Reis, Fleisch sowie Zutaten für Sommerrollen zum Selbstdrehen wie Nudeln, Sprossen, Gurke, Rührei und Erdnüsse – drapiert auf einem der typischen flachen geflochtenen riesigen Schalen, sodass sich alle bedienen konnten. Um anschließend in die Hang Tối Höhle (das so genannte Dark Cave) zu kommen, galt es zunächst Benes Höhenangst erfolgreich zu überwinden und nur in Schwimmsachen und Schwimmweste mit der Zipline über das türkise Wasser neben den Höhleneingang zu sausen – we took the jump without feeling the fall. 😉 Von dort aus schwammen wir ein Stückchen durch das eiskalte Wasser zum Höhleneingang. Nur noch mit Badesachen bekleidet und mit einem Helm samt Lampe ausgestattet wanderten wir nun barfuß in die dunkle Höhle hinein und über den glizschigen tonartigen Boden bis hin zu einem Schlammpool. Wie wir zu großer Belustigung und Freude feststellten und uns mit seiner höheren Dichte erklärten, kann man sich im schlammigen Wasser ganz hervorragend treiben lassen. Eher irritierend ist das allerdings beim Brustschwimmen, wenn der Po immer auftauchen möchte und man ganz anders im Wasser liegt als sonst. Wieder aus Schlamm und Dunkelheit raus, hatten wir wir noch großen Spaß mit Schwingen und Klettern und Hangeln am Fluss. Hier sind nämlich Stahlseile gespannt, an denen man sich über das türkise Wasser ziplinen, an Ringen hangeln oder am Netz klettern kann, um sich schließlich irgendwann ins eiskalte Nass fallen zu lassen. Großartig! Der Adrenalinkick des Falls nach dem Sprung war in diesem Fall (!) durchaus spürenswert. Hierfür blieb allerdings für unseren Geschmack etwas zu wenig Zeit, zum Abschluss der Tour sollten wir nämlich noch die Happy Hour mit Rum und Cola genießen..

Angesichts von Schlamm und schlechten Lichtbedingungen zum Fotografieren hatten wir die Kamera im Packsafe gelassen – damit ihr dennoch einen Eindruck bekommt, wie es so aussah, hier ein paar Schnappschüsse aus dem Netz:

Kein Wunder, dass es „Paradies“ im Namen trägt
Staunen im Paradise Cave
Mittagsfestessen
Schwimmen zum Eingang des Dark Caves
Zustand nach dem Schlammbad im Dark Cave
Blick aus dem Dark Cave
Wasseractionspaß am Dark Cave

Tam Cồc – ain’t no mountain high enough!

(22. – 24.01.18)

Auf der gemütlich Zugfahrt in den gepolsterten „soft seats“ (im Gegensatz zu den billigeren als „hard seats“ bezeichneten Holzbänken) wurden man so man wollte auf einem Fernseher erst von einer vietnamesischen Comedysendung, dann von „American Ninja Warrior“ mit vietnameischen Untertiteln und schließlich von Herzschmerz-Popmusikvideos unterhalten. Highlight der Reise war allerdings das kurz vor Ankunft servierte warme Mittagessen – damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet!

Wohlgesättigt erkundeten wir Tam Cồc den Nachmittag über zu Fuß. Vergnügt spazierten wir eine Schar schneeweiße Gänse aufscheuchend am Straßenrand entlang, liefen auf völlig vereinsamten kleinen Dämmen an den noch noch nicht bepflanzten matschigen Reisfeldern vorbei und zwischen denen gemütlich in der Landschaft sitzenden Bergen hindurch. Wie riesige Steine muten sie an, die Berge, ihre kratzigen grauen Hänge bewachsen von tiefgrünen Wäldern und meterhohen Gräsern mit weißen Puscheln. Alle paar Meter stolpert man über ein kleines Häuslein, einige in der Landschaft ruhenden Gräber oder eine kleine und manchmal auch größere Anbetungsstätte.

Am nächsten Tag galt es, die etwas weiter entfernt liegenden Orte zu erkunden. Auf dem Wasser zwischen den Bergen und durch die Höhlen taten wir dies zunächst pet Boot – mit den Füßen von unserem gut gelaunten Fahrer gerudert, der alle paar Meter wie ein großer Vogel klingend „Ahh“ und im direkten Anschluss mit Kermitstimme „beautifuul“ ausrief und uns für Fotos mit „bisou! bisou!“ zum einander Küssen anzuregen versuchte.

Mit dem Moppet ging es im Anschluss weiter nach Hoa Lư, die mit zahlreichen kleinen Tempeln bestückte antike Hauptstadt. Weitaus mehr beeindruckt hat uns allerdings Bái Äính. Nachdem wir die Herausforderung gemeistert hatten, den Eingang zum Parken und den ohne Ticket passierbaren Fußweg zu finden, liefen wir mit fassungslos aufgerissenen Augen durch die monströse Anlage mit all ihren etlichen absurd riesigen Tempeln und Gebäuden. Leider hatten wir gerade Mal so viel Zeit, um an der hohen Stupa emporzustaunen und einen kurzen Blick auf einige Tempel zu werfen – wir wollten nämlich noch zur Múa Höhle. Dort erklommen wir zum mehr als würdigen Abschluss des Tages die 500 Stufen den Berg hinauf (ain’t no mountain high enough to keep us from getting up), um dort neben der kleinen Anbetungsstätte Hang Múa und dem liegenden Drachen die wirklich atemberaubende Aussicht in uns aufzusaugen und auf Fotos festzuhalten.

Antritt der ersten vietnamesischen Zugfahrt
Flugzeugessen im Zug
Blick aus dem Zimmer in die Berge
Bordsteinchen
Wasserbüffel!
Eingang zur Bích Äộng Anbetungsstätte
Riesenzitronenartige Früchten, dessen Namen wir bisher nicht herausfinden konnten
Bootparty
Entspannt an den Bergen entlang
Kermit
Dieses deutsche unverheiratete Paar, das sich nicht fürs Foto küssen wollte..
Singend durch die Höhlen
Rollertour
Bái Äính Stupa
Im beeindruckenden Inneren des Äiện Tam Thế
500 Stufen hinauf zum Hang Múa!
Belohnender Ausblick vom Hang Múa
Liegender Drache und sitzende Touristen am Hang Múa
Bepflanzung der Reisfelder – nun wird’s endlich grün!

Hà Nội – I was busy thinking about boys…

(20. – 22.01.18)

Angesichts der schwindenden Zeit in Vietnam und da die Flüge von HCMS zu den Philippinen günstiger sind, entschlossen wir spontan und kurzfristig nach Hanoi zu fliegen. So können wir nun Vietnam von oben aufrollen und dann von und wieder nach HCMS fliegen.

Das Ryanair Vietnams flog uns sicher und begleitet von interessanten Stewardessoutfits in den kühlen Norden. Angekommen schauten einige Vietnamesen auffällig erwartungsvoll auf ihre Handys und begannen zu jubeln. Wie wir feststellten, spielte gerade Vietnam gegen Irak. Bene gesellte sich sogleich zu der sich um das Handy eines Sicherheitsbeamten gebildeten Schar und fieberte mit. Wie wir später von einer Gruppe feiernder und uns sogleich ein Bier ausgebender Vietnamesen erfuhren, hatte sich die vietnamesische Mannschaft ins Halbfinale der U23 Asien-Meisterschaft geschossen.

Hanoi erinnerte uns athmospherisch und vom Aussehen her sehr an HCMS. Die Straßen gesäumt von Schmalhans-Häusern, die Bürgersteige übersäht mit Verkaufsständen und kleinem Plastikmöbiliar von kleinen Restaurants und Küchen am Straßenrand.

Da wir zufälliger Weise an einem Sonntag in Hanoi gelandet waren, wurde die den Hoan-Kiem-See umfassende Straße abgesperrt und bot Platz für Familien und etliche auf sie zugeschnittene Angebote: Von Seilspringen, über Kneten und Jengaspielen bis hin zum Minipanzerfahren. Überall dazwischen gab es natürlich Luftballons, Zuckerwatte, Crêpes, Fleischspieße und weitere Verführungen zu erstehen. Anschließend statteten wir dem beeindruckend und sehr kommunistisch anmutenden Ho-Chi-Minh-Mausoleum einen Besuch ab und spazierten am deutlich größeren Westsee (Hồ Tây) entlang, wo wir uns uns an den im Dunst verschwindenen Häuserreihen am entfernten Ufer freuten.

Zudem bescherte uns das Pillow Backpacker Hostel die erstmalige Erfahrung eines Doppelbettendorms – „no sex“ stand sehr weit oben auf der an der Wand hängenden Regelliste. 😛

Der Ohrwurm der Woche wurde uns übrigens beim erfolglosen Shoppen nach einer wärmeren Hose beschert und hat uns von dort an nicht mehr losgelassen.. Dies ist zwar eine andere Version, aber für neugierige Ohren: https://youtu.be/mPRy1B4t5YA

Kaffee und Musik umgeben von Lebensweis- und Albernheiten
Wochenendliche Kinderbespaßung
Bobbycars der etwas anderen Art
Spazieren durch Hanoi
Klassischer Friseursalon
Königlicher Charme am Westsee
Verfallender Charme am Westsee
Die erste Tour mit einem Grab-Bike
Brodelnde Köstlichkeiten

Phú Quốc – wir sind die Coolsten, wenn wir cruisen..

(15. – 20.01.18)

Auf der Fähre über die Wellen reitend ließen wir das triste Rạch Giá hinter uns, bewunderten den weiten Horizont sowie hüglige Inseln verschiedener Größen und Höhen und kamen nach zweistündiger Fahrt auf der wundervoll vielseitigen Insel Phú Quốc an. Nach längerer Suche am Hafen fanden wir dann doch noch einen Taxifahrer, der uns trotz der furchtbaren Straßenkondition und zu einem angemessenen Preis zu unserer Unterkunft an der Ostküste brachte. Geschlafen wurde in einem liebevoll eingerichteten Häuschen mit Gartenblick, gespeist im Restaurant auf Stelzen mit Meerblick in vier Richtungen (rechts, links, vorne, unten) und entspannt auf dem Plateau am Ende des Steges. Die unfassbar jung aussehende Besitzerin und ihre Familie kümmerten sich sowohl kulinarisch als auch servicemäßig liebevoll und stets mit dem freudigsten Strahlen um uns.

Um die doch verhältnismäßig große Insel zu erkunden, liehen wir uns für einige Tage ein Moppet aus. Egal ob sandige Buckelpiste, staubiger Schotterweg oder sich gerade im Bau befindliche Hauptstraße – Bene fuhr lässig und völlig unbeeindruckt durch die ausgewaschenen Täler, Haufen aus Schotter und schmalen Lücken zwischen Walzfahrzeug und Bagger. Hier wird eine Straße nämlich keineswegs großräumig abgesperrt, wenn dort Bauarbeiten stattfinden. Im Gegenteil: Alle fahren einfach an den Maschinen und Bauarbeitern vorbei auf die frisch aufgeschütteten Straßenabschnitte und es wird nicht Stück für Stück vollendet, sondern überall gleichzeitig ein bisschen was gemacht (beziehungsweise gefühlt alles gleichzeitig in Chaos versetzt).

Bei unserem ersten Stopp führte uns der Weg zum Wasserfall Suối Tranh zunächst durch einen etwas sonderbaren angelegten Park mit vielen schönen Blumen und lebensgroßen Statuen verschiedener Tiere (eine Art Botanischer Tierstatuenpark?) und dann durch dschungeligen Wald. Abgesehen von dem stetig begleitenden verbrannten Geruch (die von den Wegen zusammengefegten Blätter werden alle paar Meter verbrannt) eine durchaus schöne kurze Wanderung.

Am nächsten Tag schauten wir uns kurz den Duong Dong See an und krachselten dann stundenlang durch das felsige und nahezu ausgetrocknete Flussbett des Suoi Da Ban und den dahinterliegenden Urwald. Abseits von eindeutig ersichtlichen Wegen stiefelten wir uns zu meinem Schreck fast verlaufend durch die wilde Natur und fanden doch sicher den Weg zurück, um noch ein wenig die Füße in einem kleinen ums Überleben kämpfenden Pool des Wasserfalls abzukühlen.

Zur Abwechslung machten wir uns am darauffolgenden Tag gen Norden auf, waren schockiert über die Müllmengen am Thom Strand und landeten schließlich über eine sich durch grandiose Wälder schlängelnde Straße zum idyllischen Rach Tram Strand an der Spitze der Insel. Auch wenn sich im Dickicht einige Wellblechhäuschen mit erstaunt blickenden Menschen und wild bellenden Hunden versteckten und im Wasser mehrere Boote ankerten, war der Strand selbst menschenleer und die Müllmenge erfreulich überschaubar. Bene ließ seine Klamotten im Moppet und wir spazierten das Gesicht in die Sonne haltend am Strand entlang. Bei unserer Rückkehr mussten wir dann allerdings feststellen, dass sich ein paar Jugendliche am Fach zu schaffen machten und schnell wegfuhren als sie uns sahen. Nachdem wir erst dachten, dass nicht weggenommen sei, fiel Bene irgendwann seine fehlende Hose auf, die wir alsdann fünf Meter weiter am Wegesrand entdeckten – allerdings mit Loch und ohne Gürtel. Welch eine Ausbeute! Mit rutschender Hose machten wir uns also auf den Rückweg und stießen zufällig auf einen am Straßenrand im Nirgendwo gelegenen Friedhof – das war vielleicht spannend! Aufwendig befliest und teilweise unter Pavillons liegen die Gräber in der Wildnis verstreut, bedacht mit Opfergaben verschiedenster Art (Blumen, Süßigkeiten, Bier, Schuhe – alles, was das Herz begehrt).

So wir nicht motorisiert auf der Insel unterwegs waren, ließen wir es uns auf unserer Terrasse, im Meer, auf dem Steg oder in einer der vielen Hängematten gut gehen und paddelten zwei Mal mit dem Kajak auf Korallen und Seesterne herabblickend ein Stückchen am Ufer entlang.

Gut erholt und mit Wärme vollgetankt sind wir nun bereit für den kühlen Norden. Und womöglich ein etwas schnelleres Reisetempo. 😉

Fäähre faahren!
Bei Nana im Banana Homestay
Entspannen in der Hängematte
Sonnen am Sonnendeck. Zu besonderen Gelegenheiten kann hier vorne auch romantisch diniert werden.
Freundliche Meeresbewohner
Weniger freundlicher Mitbewohner
Verschiedene Straßenverkehrsteilnehmer
Botanischer Tierstatuenpark
Echte Tiere im Tierstatuenpark
Suối Tranh Wasserfall
Geruchs- und Rauchproduktion
Gut ausgebaute Wege
Kajaken in der Dämmerung
Am Duong Dong See
Krachseln im Bett des Suoi Da Ban Wasserfalls
In der Wildnis
Müll am Thom Strand
Muschelberge am Hafen
Scenic Road
Sonne am Rach Tram Strand
Vietnamesischer Friedhof
Vietnamesische Baukunst

Rạch Giá – I don’t know what to do with myself..

Zu unseren zwei Nächten in Rạch Giá gibt es leider nicht viel zu berichten. FUTA brachte uns mit Wifi im Bus und ausnahmsweise sitzend ohne nennenswerte Zwischenfälle von Cần Thơ nach Rạch Giá, auf den ersten Blick ein etwas schlaftrunkenes und ausgestorben scheinendes Städtchen. Die Promenade zum Meer hin wurde zwar ganz nett mit Blumen und Sitzgelegenheiten hergerichtet, doch das direkt daneben gelegene Miniklärwerk vermiest einem dann doch die schöne Abenddämmerungsstimmung. Abends machten wir uns an der Promenade entlang zu einen längeren Spaziergang auf, der die gar nicht schläfrige Seite der Stadt in Form von knallbunt blinkenden sowie lautstark schallenden Bars, Restaurants und Spielhallen offenbarte. Wir landeten jedoch in einem größeren vietnamesischen Restaurant unter freiem Himmel, wo uns die Vietnamesen am Nachbartisch direkt zuprosteten als wir uns hinsetzten. Für meinen kleinen Hunger entdeckte ich überrascht „Sweet potato fries“ und bestellte sie in neugierigem Erwarten. Und erhielt: normale Pommes. Dazu: ein kleines Schälchen gefüllt mit Butter und Zucker… O.o

So der Wind günstig stand, ließ sich der Blick doch sehr genießen..

Da wir angesichts der Ereignislosigkeit nur abends am Wasser Fotos gemacht haben, hier noch einige anderweitige Belustigungen:

Niemand schafft es besser, Lebensweisheiten in Worte zu fassen als asiatische Hostelzimmer. ❤
Leider geschmacklich weniger raffiniert nachempfunden…
Ein kleiner Einblick in die vietnamesischen Akzente